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Freitag, 6. Mai 2011

Der Shiitismus versus #Islam Teil7: Werden im Islam Führerschaft und Wissen vererbt???

Wie wir im letzten Teil gesehen haben, heben die Shiiten die Ahli-l-Bait, die für sie nur 4 bestimmte Pesonen umfassen, vor allen Menschen hervor und behaupten von ihnen, sie haben alles Wissen des Propheten (sas) bereits von Geburt an besessen.Werden im Islam Führerschaft und Wissen vererbt??? Ist solche eine Behauptung im Islam haltbar?



Alle Muslime, Sunniten und Shiiten, lieben die Familie des Propheten – seine Ahli-l-bait - und daran gibt es keinen Zweifel. In jedem unserer Gebete wiederholen wir den Segenswunsch für Muhammad (Allahs Segen und Heil auf ihm) und seine Familie (Ahli Muhammad = diejenigen, die zu ihm gehören, also die Gläubigen – auch die Gläubigen innerhalb seiner Verwandtschaft) als Teil des Gebets. Die Frage soll nun aber sein, ob die Verwandtschaft mit dem Propheten diese Menschen in irgendeiner Weise über den Rest der Menschheit erhebt, oder ob es unter ihnen – genau wie bei allen anderen Familien – sehr gute, weniger gute und sogar schlechte Menschen gab. Gibt es so etwas wie Prophetengene oder Gene der Rechtschaffenen, die die Verwandten des Propheten automatisch rechtschaffen und weise machen würden? Die Antwort im Islam ist ganz klar: NEIN!
Zunächst einmal ist hier festzuhalten, dass der Prophet Muhammad (der Friede und Segen Allahs seien auf ihm) keine leiblichen Söhne hatte, die das Kindesalter überlebt haben. Ali war, wie bereits erwähnt, der Sohn einer seiner 11 Onkel Abu Talib, den er in seinen Haushalt aufnahm, um seinen in Armut geratenen Onkel zu entlasten. Abu Talib war zwar ein Unterstützer seines Neffen und liebte ihn sehr, konvertierte aber nicht zum Islam, auch wenn Muhammad (der Friede und Segen Allahs seien auf ihm) sich dies sehr gewünscht hätte. Zwar behaupten die Shiiten, er wäre Muslim geworden, aber dafür gibt es keinerlei authentische Überlieferungen und selbst Ali hat dies nicht behauptet. Im Gegenteil erfahren wir aus den Überlieferungen, dass Abu Talib, als er im Sterben lag, vom Propheten (der Friede und Segen Allahs seien auf ihm) darum gebeten wurde, zu seiner Errettung die Shahada auszusprechen, dass es keinen Gott gibt außer Allah und Muhammad sein Gesandter ist, aber Abu Talib war stolz und fürchtete, die Leute könnten später über ihn sagen, er habe dies aus Angst vor dem Tod gesagt. Außerdem wollte er nicht, dass man über ihn sagt, er habe die Religion seiner Vorväter den Bani Haschim verlassen, dessen mächtigster Held und Führer er war, da er dies als Schande betrachtete. So sprach er die Shahada nicht aus und wurde nicht Muslim. Es gibt sogar einen Qur’anvers, der anlässlich der Trauer des Propheten herabgesandt wurde, dass Abu Talib den Islam nicht angenommen hatte:

Du kannst nicht (einfach) rechtleiten, wen du (persönlich) gern magst. Allah ist es vielmehr, der rechtleitet, wen Er will. Er weiß am besten, wer sich rechtleiten lässt. (28:56)

Der Vater Alis war also kein Prophet, sondern ein Ungläubiger! Wenn das Prophetentum oder seine Stellvertreterschaft genetisch vererbt würden bzw. nur innerhalb der Prophetischen Blutlinie vorkommen könne, wie die Shiiten behaupten, müsste man Ali (möge Allah mit ihm zufrieden sein) von der Liste der potentiellen Nachfolger also streichen! Führt man diesen Gedanken zuende, so hatten auch die anderen Onkel Muhammads (der Friede und Segen Allahs seien auf ihm) Söhne und einige von ihnen waren besser als Abu Talib, denn sie konvertierten zum Islam. Hamza beispielsweise, sein Lieblingsonkel und Fürst der Märtyrer, hatte 2 Söhne, Imara und Ja>li, sowie 2 Mädchen, Amatullah und Umama.
Und Abbas, der ebenfalls ein gläubiger Onkel war, hatte 8 Söhne und 3 Mädchen, darunter Al Fadl, Harith, Tammam, Kathir und Abdullah ibn Abbas, einen der größten Überlieferer der Hadithe.
Um die Söhne dieser frommen Muslime wird jedoch kein Kult gemacht – obwohl sie als Nachkommen guter Muslime doch berechtigter zu sein scheinen - und sie werden von den Shiiten nicht wie ihr Cousin Ali verehrt, sondern sogar verflucht.
Was Alis Söhne Hassan und Hussain anbetrifft, so sind sie beide die Söhne der Tochter des Propheten Fatimah (möge Allah mit ihr zufrieden sein). Der Prophet (der Friede und Segen Allahs seien auf ihm) hatte auch noch andere Töchter. Beispielsweise war Ruqajja mit Uthman (dem 3. Khalifen) verheiratet und hatte als Sohn Abdullah. Warum wird dieser Enkel des Propheten (der Friede und Segen Allahs seien auf ihm) von den Shiiten nicht genauso geehrt wie die Kinder von Fatimah? Warum sollte sich dieser besondere (genetische) Segen nur auf die Linie von Fatimah beziehen, wo doch Ruqajja die Ältere war, und auch eine gute Gläubige? Auch Hassan und Hussain werden nicht gleich behandelt. Während Hussain verherrlicht und angerufen wird, wird Hassan, der Erstgeborene, kaum erwähnt, obgleich man von ihm überliefert, dass er dem Propheten Muhammad (der Friede und Segen Allahs seien auf ihm) am Ähnlichsten war. Aber die 12 Imame der 12er Shia stammen ausschließlich von Hussain ab, obwohl Hassan ebenfalls fromme Söhne hatte. Und auch von den 10 Söhnen des Hussain wurde der 4. Imam keineswegs der älteste Sohn, sondern der zweitälteste Ali Zain il Abideen. Diese Auswahl ist also vollkommen willkürlich und nicht logisch nachvollziehbar. Und während der 2. und 3. Imam offensichtlich von Seiten Fatimahs mit dem Propheten (der Friede und Segen Allahs seien auf ihm) verwandt sind, wird im weiteren Verlauf das Imamat nur noch von Seiten der Söhne weitergegeben, obwohl sowohl Hassan und Hussain sowohl eine gute Schwester namens Ummu Kulthum als auch fromme Töchter hatten usw. Die Ungereimtheiten ließen sich unendlich fortführen!
Beim Prophetentum handelt es sich nicht um eine Art Clan, bei dem die Macht untereinander weitergegeben und vererbt wird, sondern Allah (subhana wa ta'ala) wählt dafür von seinen Dienern aus, wen immer er wünscht! Die Juden zur Zeit des Propheten lehnten Muhammad (der Friede und Segen Allahs seien auf ihm) hauptsächlich deshalb ab, weil sie erwartet hatten, dass ein Mann ihres Volkes zum Propheten berufen würde und nicht ausgerechnet ein Araber. Sie dünkten sich als das auserwählte Volk, dem allein diese Ehre zustünde. Was antwortet Allah (subhana wa ta'ala) darauf im Qur’an:

Wie schlimm ist das, wofür sie ihre Seelen verkauft haben: dass sie das verleugnen, was Allah herabgesandt hat, aus Missgunst (darüber), dass Allah etwas von Seiner Huld offenbart, wem von Seinen Dienern er will! So haben sie sich Zorn über Zorn zugezogen. Und für die Ungläubigen gib es schmachvolle Strafe. (2:90)

Weder diejenigen unter den Leuten der Schrift, die ungläubig sind, noch die Götzendiener möchten, dass euch etwas Gutes von eurem Herrn offenbart wird. Aber Allah zeichnet mit Seinem Erbarmen aus, wen Er will, denn Allah besitzt große Huld. ….. Viele von den Leuten der Schrift möchten euch, nachdem ihr den Glauben (angenommen) habt, wieder zu Ungläubigen machen, aus Neid in ihren Herzen nachdem ihnen die Wahrheit klargeworden ist. (2:105+109)

Diese göttliche Berufung nehmen die Shiiten ja auch für ihre Imame in Anspruch, also müssten sie hierin auch konsequent sein und jeden Menschen dafür in Betracht ziehen – nicht nur die von ihnen bevorzugte Verwandtschaft des Propheten (der Friede und Segen Allahs seien auf ihm).

Betrachten wir nun allgemein die Frage der Verwandtschaft im Qur’an und den Hadithen. Es gibt viele Beispiele dafür, dass sich im engsten Familienkreis der Propheten Menschen befanden, die den Glauben ablehnten und sündig waren.
Der erste Mord in der Geschichte der Menschheit wurde von Kain begangen, einem Sohn Adams, aus Eifersucht gegenüber seinem Bruder, der rechtschaffener und beliebter bei Allah war als er selbst!

Und verlies ihnen der Wahrheit entsprechend die Geschichte von den beiden Söhnen Adams! (Damals) als sie (jeder für sich) ein Opfer darbrachten. Vom einen von ihnen wurde es (bei Allah) angenommen, vom anderen nicht. Der sagte: "Totschlagen werde ich dich." Er sagte: "Allah nimmt nur von den Gottesfürchtigen (etwas) an. (Deshalb hat er mein Opfer angenommen, deines nicht.) Wenn du deine Hand nach mir ausstreckst, um mich zu töten, so werde ich meine Hand nicht nach dir ausstrecken, um dich zu töten. lch (meinerseits) fürchte den Herrn der Menschen in aller Welt. lch möchte, dass du meine und deine Sünde auf dich lädst und so einer von den Insassen des Höllenfeuers sein wirst. Das ist der Lohn der Frevler." Da legte ihm seine Seele nahe, seinen Bruder zu töten. Und so tötete er ihn. Und er wurde (infolge dieser Untat) einer von denen, die den Schaden haben. (Al Ma’ida:27-30)

Ebenso planten die Bruder des Propheten Josefs (der Friede und Segen Allahs seien auf ihm), Sohn des Propheten Jakobs (der Friede und Segen Allahs seien auf ihm), ihren Bruder zu töten, weil ihr Vater ihn mehr liebte als sie.

In (der Geschichte von) Joseph und seinen Brüdern lagen doch Zeichen für diejenigen, die (nach der Wahrheit) fragen. (Damals) als sie sagten: "Joseph und sein Bruder sind unserem Vater lieber als wir, wo wir doch eine (ganze) Schar sind (und sie nur zwei)! Unser Vater befindet sich offensichtlich im Irrtum. Tötet den Joseph oder setzt ihn irgendwo aus, damit euer Vater sich (mit seiner Sympathie) ausschließlich euch zuwendet und ihr, wenn er (erst einmal) nicht mehr da ist, rechtschaffene Leute seid!" (Yusuf:7-9)

Ein weiteres Beispiel hierfür sind die Frau und der Sohn Noahs, die in der Sinnflut ertranken, weil sie Ungläubige waren.

Noah sagte: "Steiget in das Schiff ein! Im Namen Allahs geschehe seine Fahrt und seine Landung! Mein Herr ist barmherzig und bereit zu vergeben." Es fuhr nun mit ihnen dahin auf einer Woge (so hoch) wie die Berge. Und Noah rief seinem Sohn zu, der abseits stand: "Mein Sohn! Steige mit uns ein und halte es nicht mit den Ungläubigen!" Er sagte: "Ich werde mich auf einen Berg zurückziehen, der mich vor dem Wasser schützt." Noah sagte: "Heute gibt es keinen, der vor der Entscheidung Allahs schützen würde. (Niemand findet Rettung) es sei denn einer, dessen er sich erbarmt." Und die Woge trat (trennend) zwischen die beiden. So war er (einer) von denen, die ertränkt wurden. (Hud:41-43)

Umgekehrt gehört die Frau des Pharaos, eines der schlimmsten Widersacher, zu den besten Frauen im Paradies, da sie den Glauben an Allah (subhana wa ta'ala) annahm.
Ibrahim (der Friede und Segen Allahs seien auf ihm)  bat Allah (subhana wa ta'ala) darum, seine Nachkommen zu Führern für die Rechtschaffenen zu machen, worauf Allah erwidert, dass Sein Versprechen sich nicht auf die Ungerechten erstreckt:

Und (damals) als Abraham von seinem Herrn mit Worten auf die Probe gestellt wurde! Und er erfüllte sie. Er sagte: "Ich will dich zu einem Vorbild (imam) für die Menschen machen." Abraham sagte: "(Bezieh in deine Verheißung) auch Leute von meiner Nachkommenschaft (ein)!" Allah sagte: "(Aber) auf die Frevler erstreckt sich mein Bund nicht." (2:134)

Dies zeigt klar, dass nicht alle Nachkommen automatisch gut sind, sondern es unter ihnen auch Frevler geben kann – warum hätte Allah (subhana wa ta'ala) sonst diese von seinem Versprechen ausgenommen!
Was nun die Familie des Propheten Muhammad (der Friede und Segen Allahs seien auf ihm) angeht, so wird eine ganze Sure seinem Onkel Abu Lahab, Sohn des gleichen Großvaters, gewidmet, der bis zum Jüngsten Tag darin verflucht wird!

Dem Verderben seien die Hände Abu Lahabs preisgegeben! Dem Verderben sei er (mit seiner ganzen Person) preisgegeben! Was nützt ihm sein Vermögen, und was er erworben hat? Er wird (dereinst) in einem lodernden Feuer schmoren, (er) und seine Frau, die (elende) Brennholzträgerin. (111)

Auch die anderen der 11 Onkel des Propheten (der Friede und Segen Allahs seien auf ihm) waren zum Teil erbitterte Gegner des Islam, bis auf Hamza und Abbas (möge Allah mit ihnen zufrieden sein). Der Prophet (der Friede und Segen Allahs seien auf ihm) selbst warnte seine Angehörigen mehrfach mit den folgenden Worten:
Hudhaifa erzählte: „Ich kam zum Propheten (der Friede und Segen Allahs seien auf ihm) und Abbas saß zu seiner Rechten und Fatimah zu seiner Linken. Da sagte er: „O Fatimah, Tochter des Gesandten Allahs, tu Gutes, weil ich dich vor Allah am Jüngsten Tag nicht schützen kann.“ Dann sagte er zu Abbas: „O Abbas, Onkel des Gesandten Allahs, tu Gutes, weil ich dich vor Allah am Jüngsten Tag nicht schützen kann.“ Dann sagte er: „O Hudhaifa, wer bezeugt, dass es keine Gottheit außer Allah gibt, dass ich Sein Gesandter bin und dann an das glaubt, womit ich gesandt worden bin, den schützt Allah vor der Hölle und sichert ihm das Paradies zu.“ (Al Haithami 1/5)

Dieses Hadith zeigt, dass es die Taten sind, die das Schicksal im Jenseits bestimmen und nicht die Verwandtschaft.

Der Prophet (der Friede und Segen Allahs seien auf ihm) sprach zu seinen Angehörigen von den Quraisch: „Nicht, dass die Menschen zu mir mit Taten kommen und ihr mit eurer Zugehörigkeit. Dann wird sich von euch abgewendet!“ (Hakim 4/73)

Aischa, Allahs  Wohlgefallen auf ihr, berichtete: ‍Die Leute des Stammes Quraisch waren besorgt wegen einer Frau aus dem Stamm Mahzum, die einen Diebstahl begangen hatte. Sie fragten: „‍Wer kann mit dem Gesandten Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, für sie sprechen?“ Einige sagten: „‍Und wer sonst kann es wagen, an ihn heranzutreten außer Usama Ibn Zaid, dem Liebling des Gesandten Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm?“ Da sprach Usama mit dem Gesandten Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, der ihm sagte: „‍Legst du Fürsprache ein im Hinblick auf ein Recht, das nur Allah zusteht?“ Der Prophet erhob sich dann und hielt eine Predigt, in der er folgendes sagte: „‍O ihr Menschen, wahrlich, diejenigen vor euch gingen deshalb zugrunde, weil sie, wenn einer der Vornehmen unter ihnen einen Diebstahl begangen hatte, ihn davon unbestraft laufen ließen, und wenn einer der Schwachen unter ihnen einen Diebstahl begangen hatte, gegen ihn die Strafe vollzogen. Ich schwöre bei Allah! Wenn Fatimah, die Tochter Muhammads gestohlen hätte, so würde Muhammad ihre Hand abschneiden.“ [Sahih Al-Buchari Nr. 6788]

Aus diesem Hadith gehen 2 Dinge hervor. Erstens: Es gibt bei Allah (subhana wa ta'ala) keine Privilegien aufgrund der Abstammung. Vor Ihm sind wir alle gleich, was den Gehorsam und die Pflichten Ihm gegenüber anbetrifft! Zweitens: Wäre Fatimah (möge Allah mit ihm zufrieden sein) vom Propheten (der Friede und Segen Allahs seien auf ihm) als unfehlbar eingestuft worden, so wäre es auszuschließen gewesen, dass sie möglicherweise einen Diebstahl beginge, und er hätte nicht sie als Beispiel herangezogen, sondern beispielsweise eine seiner Frauen.
Auch hat Muhammad (der Friede und Segen Allahs seien auf ihm) nicht die Mitglieder seiner Familie vor den anderen privilegiert oder ihnen Vorteile eingeräumt. Dies wird deutlich an einer Erzählung von Ali.

Er berichtet, dass Fatimah, obwohl sie die liebste zu Muhammad (der Friede und Segen Allahs seien auf ihm) aus seiner Familie war, die Mühle drehte, bis dies Spuren an ihrer Hand hinterließ. Ebenso trug sie schwere Wasserbeutel, bis die Schnüre Spuren an ihrem Hals hinterließen und sie kehrte, bis ihre Kleider staubig waren. Als nun der Prophet Diener bekam, befahl Ali ihr, zu ihrem Vater zu gehen und um einen Diener zu bitten. Sie kehrte jedoch unverrichteter Dinge zurück, da sie viele Menschen bei ihm antraf. Am nächsten Tag besuchte sie der Prophet (der Friede und Segen Allahs seien auf ihm) und erkundigte sich nach dem Grund ihres Besuches. Fatimah schwieg. Ali erklärte ihm daraufhin, wie sich die Sache zugetragen hatte und Muhammad (der Friede und Segen Allahs seien auf ihm) sagte daraufhin zu Fatimah: „Fürchte Allah, o Fatimah, und erfülle deine religiösen und familiären Pflichten. Und wenn du ins Bett gehst, dann sprich 33* Subhan Allah, 33* Alhamdulillah und 34* Allahu Akbar. Das sind 100, die besser für dich sind als 1 Diener.“ Fatimah antwortete: „Ich bin zufrieden mit Allah und Seinem Gesandten.“ (Abu Dawud 2988)

Welches sind also die Kriterien, nach denen Allah die einen Menschen vor den anderen bevorzugt? Wir finden die antwort darauf ebenfalls im Qur’an:

Diejenigen, die glauben und ausgewandert sind und mit ihrem Vermögen und in eigener Person um Allahs willen gekämpft haben, stehen bei Allah in höherem Ansehen (als die anderen). Sie sind es, die das große Glück gewinnen. (At-Tauba: 20)

Ihr Menschen! Wir haben euch geschaffen (indem wir euch) von einem männlichen und einem weiblichen Wesen (abstammen ließen), und wir haben euch zu Verbänden und Stämmen gemacht, damit ihr euch (auf Grund der genealogischen Verhältnisse) untereinander kennt. (Bildet euch aber auf eure vornehme Abstammung nicht zu viel ein!) Als der Vornehmste gilt bei Allah derjenige von euch, der am frömmsten (auch: am gottesfürchtigsten) ist. Allah weiß Bescheid und ist (über alles) wohl unterrichtet. (49:13)

Die besten Menschen bei Allah (subhana wa ta'ala) sind also diejenigen, die am gottesfürchtigsten sind – unabhängig von ihrer Abstammung und Familie!
Zu demselben Schluss müssen wir auch kommen, wenn wir die Sache verstandesmäßig analysieren. Es gibt verschiedene Dinge, auf die der Mensch einen Einfluss hat, das sind die Handlungen, die seinem freien Willen unterliegen, und andere, die er nicht beeinflussen kann, das ist sein Schicksal. Für die Dinge, die man nicht beeinflussen kann, wird man auch nicht zur Rechenschaft gezogen, da dies nicht dem Grundsatz der Gerechtigkeit entspricht. Die Geburt in eine bestimmte Familie gehört logischerweise zu den Dingen, die man sich nicht aussuchen kann. Welchen Verdienst hat man also errungen, wenn man von einer edlen Familie abstammt und welche Sünde hat man begangen, wenn dem nicht so ist? Wie können wir für etwas verantwortlich gemacht – also belohnt oder bestraft werden – auf das wir keinerlei Einfluss haben? Dies wäre reine Ungerechtigkeit und Allah (subhana wa ta'ala) behandelt niemanden ungerecht! Einer seiner Namen ist Al Adl – der absolut Gerechte.


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